Dienstag, 23. Februar 2010

rinder-ragu mit gremolata

Krankenhauskost ist ja wirklich nix. Meistens jedenfalls. Und eigentlich hat man immer Hunger oder vielmehr Appetit. Ich jedenfalls. Also holte ich meine gute Freundin aus dem Krankenhaus ab, nach fünf Tagen Hospitalverpflegung, und wir entschieden, uns etwas Gutes zu tun. Für Körper und Seele....ha, ha. Auf food stories war ich fündig geworden: "beef ragu mit papardelle & gremolata" sollte es werden. Gremolata? Kenne ich doch vom Osso Bucco? Ach, beef shin? Müssen Beinscheiben sein. Hatte der Metzger nicht, also Rinderbraten vom Bug. Der zerfällt auch nach stundenlangem Kochen, meinte die Fleischfachverkäuferin. So steht es jedenfalls im Rezept. Ist sowieso das bessere Fleisch, meinte meine Freundin. Eine Handvoll Zutaten noch und dann konnte es eigentlich schon losgehen. Wie gesagt ein 4 Stunden-Ragut. Genug Zeit, um noch eine Freundin einzuladen, Kuchen zum Kaffee zu backen und für mindestens einen romantischen Film. Am Ende waren wir alle sehr glücklich und das lag nicht nur am Chianti!

Rinder-Ragu mit Gremolata
800g Rindfleisch (aus dem Bug), sehr grob gewürfelt
3 Karotten, feingewürfelt
2 große Stück Sellerie, feingewürfelt
2 braune Zwiebeln, feingewürfelt
2 große Lorbeerblätter
2 große Knoblauchzehen, feingewürfelt
1 Dose geschälte Tomaten, gute Qualität
1 Zweig Thymian, nur die Blätter
1 Liter Rotwein, gute Qualität
etwas Beerensirup

Gremolata
1 oder 2 Handvoll glatte Petersilie, gehackt
2 Bio-Zitronen, Zesten oder Abrieb
1 bis 5 Zehen Knoblauch, je nach Geschmack...feingehackt


In einem guten Bräter das feingewürfelte Gemüse und die Lorbeerblätter in 2 bis 3 Esslöffel Olivenöl ca. 15 Minuten anschwitzen/braten, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit in einer seperaten Pfanne das mit Salz und Pfeffer eingeriebene Fleisch mit ein wenig Butterschmalz kurz anbraten. Dann mit allen Säften in den Bräter geben plus dem Wein, den Tomaten und dem Thymian. Die Tomaten ein wenig zerdrücken, alles gut vermischen und bei geschlossenem Deckel 3 bis 4 Stunden ganz zart köcheln lassen. Klar, hin und wieder reinschauen und rühren. Nach 3 Stunden ist das Fleisch schon so weich, dass man es mit dem Kochlöffel leicht zerdrücken oder besser gesagt zerfasern kann. Je nach Geschmack bis zu 4 Stunden weiterschmoren lassen. Zuletzt mit Salz, Pfeffer und ein wenig Süße, z. B. Beerensirup abschmecken.


Jetzt wird es Zeit für die Pasta und die Gremolata. In einem großen Topf viel Wasser zum Kochen bringen. Salz dazugeben und die Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Wir haben De Ceccos Mafaldine genommen. Für die Gremolata werden alle Zutaten einfach gut vermischt. Man kann dieses Grundrezept natürlich aufpeppen, z. B. mit Orangenschalen, Mandeln, Piment, Parmesan, etc...


So, aber jetzt, die Nudeln auf den Teller, diese herrlich dicke, duftende Soße drauf und wie Parmesan, die Gremolata darüberstreuen. Ragut mit Piff könnte man auch altbacken sagen. Dazu ein einfacher Romanasalat mit einem schlichten Dressing und wie schon erwähnt Chianti! Sogar das Bild ist ganz unscharf geworden, weil Fotografieren vom Essen abhält...

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