Samstag, 13. Februar 2010

The First Feast....



Heute war uns nach Wärme, Mamma-mia-Gefühl, Sofa und medialem Konsum, ohne Nachzudenken. Keine Struktur, kein Zwang, weite Hosen und Haare in alle Himmelsrichtungen. Und der perfekte Begleiter über den Tag: Lasagne! Meine erste Lasagne habe ich im Studium gemacht, denn das war nichts, was ich aus der Küche meiner Mutter kannte. Und wie stolz waren wir damals in der WG, als dieser duftende und mächtig imponierende Auflauf aus dem Ofen kam. Ein Klassiker und doch total neu für uns. Nein, eigentlich waren wir schon stolz, als die Béchamel-Sauce beim dritten Anlauf nicht anbrannte oder total klumpig war. Das war aber auch stressig mit der Butter und dem Mehl und dem Rühren, Rühren, Rühren... Seitdem mache ich die Saucen immer noch wie damals und kann kaum die Stunde im Ofen abwarten bis ich auf dem Sofa sitze (ähäm) und ein wenig WG-Gefühl esse - nur heute ist meine WG meine Familie, aber das macht es um so schöner. Diese Version ist nicht sehr "soßig", sondern eher ein fester Auflauf, wunderbar cremig durch die gewürzte Béchamel und mit Biss durch das Gemüse. Am besten schmeckt die Lasagne natürlich immer noch am nächsten Tag - aufgewärmt!

Für 3 Hungrige über zwei Tage oder 5 am gleichen Tag/Abend
Bolognese
1 kleines Suppengrün, gewürfelt
4 Knoblauchzehen, gehackt
1 weiße Zwiebel, gehackt
ca. 700 g Bio-Rinderhack
1 Glas Rotwein
1 Tube Tomatenmark
3 Dosen Dosentomaten, ganz und gute Qualität
1 Teelöffel Harissa
Paprika, edelsüß
Salz, Pfeffer, schwarz
brauner Zucker
2 Lorbeerblätter
3 EL Olivenöl

Béchamel-Sauce
1 Liter Bio-Milch
1 Stängel Petersilie
1 halbe weiße Zwiebel, in Scheiben
ein paar schwarze Pfefferkörner
Prise Muskat, frisch gerieben
ca. 150 g Parmesan, frisch gerieben, oder Mischung aus Mozarella und Parmesan
60 g Mehl
80 g Butter
Salz, Pfeffer
1 Packung Lasagnebätter
2 bis 3 Packungen Mozarella zum Überbacken, zerpflückt



Das Olivenöl in einen hohen Topf geben. Ich habe eine beschichtete Casserole. Das Hackfleisch zerpflücken und gut anbraten, bis der Fleischsaft verdampft ist. Nach und nach Zwiebeln, Knoblauch und das gewürfelte Suppengrün dazugeben, kurz weiterdünsten. Dann ein (oder auch zwei :-)) Gläser guten trocken Rotwein dazugeben und komplett verdampfen lassen. Das Tomatenmark mit der Fleisch-Gemüse-Mischung vermengen und kurz anrösten. Dann die drei Dosen Tomaten reinrühren und die Lorbeeren dazugeben. Ich lasse die Tomaten erst noch ganz und zerdrücke sie erst später. Die Sauce jetzt ca. halbe Stunde mit Deckel köcheln lassen. Mit Harissa, Salz, Pfeffer, Paprika abschmecken und ein weiteres Stündchen auf dem Herd lassen.
Das Zeitmanagement ist hier jedem selbst überlassen. Je nach Zeitplan ist jedenfalls dann die Béchamel-Sauce dran.
In einem Extratopf die Milch, Petersilie, Zwiebel, Pfefferkörner und Muskat langsam aufkochen, abseihen. Ich gebe die gewürzte Milch in eine Karaffe - das ist dann beim Einrühren in die Mehlschwitze einfacher, als mit Schöpflöffel und Sieb gleichzeitig zu hantieren.
In einem anderen Topf die Butter schmelzen lassen und nach und nach das Mehl einrühren. Dann die Milch portionsweise dazugießen. Und wieder rühren. Das ganze kurz aufkochen lassen. Vorsichtshalber immer weiterrühren:-))) Zur Seite stellen.
Wenn die Bolognese fertig und abgeschmeckt ist, eine ca. 20cm mal 30cm große Auflaufform ein wenig Buttern (ist aber nicht notwendig). Mit einer Schicht Bolognese und Béchamel beginnen, dann kommt die erst Lage Lasagneblätter - und so weiter. Wichtig: dieletzte Schicht ist die Béchamel-Sauce. Dann die zerpflückte Mozarella auf dem Auflauf verteilen. Fertig ist das Prachtstück!
Den Auflauf in den 200 Grad vorgeheizten Ofen, auf mittlerer Schiene ca. 40 min backen. Wenn die Käsekruste oben zu braun wird, eine Lage Alufolie drüberlegen.
Fertiges Goldstück aus dem Ofen heben (wiegt ganz schön) und ein paar Minuten ruhen lassen. Variationen sind natürlich möglich, zusätzliches Gemüse, zwei Löffelchen Harissa für die Schärfe, Butter, Oregano etc. etc.

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