Donnerstag, 25. Februar 2010

zitronenlinguine

Mit einem Kind zu Hause wird man automatisch zum Tomatensoßenexperten. Leider kann ich immer noch nichts daran ändern. Immerhin, wenn es mir reicht und "zufälligerweise" keine Tomaten in welcher Form auch immer zu Hause sind, dann sind diese zitronigen, cremigen Liniguine mehr als eine willkommene Abwechslung. Und das Kind mag sie auch, uff! Ganz nebenbei schafft der frische Zitronenduft der Pasta auch noch, dass man sich irgendwie noch mehr auf den baldigen Frühling freuen kann. Und das beste - die Soße ist im Handumdrehen fertig. Kein Kochen. Versprochen.  

Zitronenlinguine (nach Nigella Lawson)

500 g Linguine
2 Eigelb von Bio-Eiern (am besten die Eiweiße einfrieren für Baisers)
ca. 150ml Sahne
ca. 50 g Parmesan, gerieben
1 Bio-Zitrone, Zesten, fein gehackt oder Abrieb
Saft einer 1/2 Zitrone
15g Butter

Nudeln kochen wie es einem gefällt. In der Zwischenzeit in einer Schüssel die Eigelb, die Sahne, den Käse, die Zitronenschale und den Zitronensaft, Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle mit einer Gabel oder einem kleinen Schneebesen verquirlen. Es sollte eine leicht cremige, gelb glänzende Soße entstehen. Nach Geschmack mit Zitronensaft abschmecken. Die Pasta abgießen und in eine große Schüsel geben. Mit der Butter vermischen. Dann die Eier-Zitronensauce zu den Nudeln geben und sofort zusammen mit geriebenem Parmesan, gehackter Petersilie und einem einfachen grünen Salat servieren. Ich mache immer ein wenig mehr Sauce...:-) 

Mittwoch, 24. Februar 2010

türkischer gehackter salat mit gebräunter butter

Wir wissen nicht genau, wie man den Geschmack diese Salates beschreiben soll. Frisch, herzhaft, cremig, nussig...jedenfalls ist er köstlich und etwas Besonderes. Das Rezept habe ich aus Casa Moro von Sam & Sam Clark...ein tolles Kochbuch übrigens!

Salat
12 Kirschtomaten, halbiert oder 4 reife Tomaten, gehackt
1 Salatgurke, geschält, entkernt, gehackt
1/2 rote Zwiebel, fein gehackt
1 oder 2 Paprika, rot, gelb, grün, wie man will
eine Handvoll gehackter Koriander
eine Handvoll gehackte glatte Petersilie

Dressing
1/2 Knoblauchzehe, mit Salz zu einer Paste verreiben
Saft einer halben Zitrone
4 Esslöffel Olivenöl, sehr gute Qualität
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle

Topping
200g griechischer Joghurt, mit 2 bis 3 Esslöffel Milch verdünnt
75g Butter
Chiliflocken

Alle Salatzutaten miteinander vermischen. Alle Zutaten für das Dressing verquirlen, abschmecken. Das Dressing zusammen mit den Kräutern und dem Salat vermischen, am besten die Hände benutzen. Mit Salz und Pfefer abschmecken. Salat auf eine Platte geben. Den Joghurt auf dem Salat verteilen. In einem Extratopf die Butter auf kleinster Hitze sehr langsam schmelzen und bräunen lassen, bis alles ein wenig karamelisiert. Vorsicht, dass die Butter nicht zu braun wird!Über den Salat träufeln. Wer es schärfer mag, verstreut noch ein paar Chiliflocken. Passt natürlich super zu warmen Fladenbrot, Pita oder Baguette. Afiyet olsun!

Dienstag, 23. Februar 2010

rinder-ragu mit gremolata

Krankenhauskost ist ja wirklich nix. Meistens jedenfalls. Und eigentlich hat man immer Hunger oder vielmehr Appetit. Ich jedenfalls. Also holte ich meine gute Freundin aus dem Krankenhaus ab, nach fünf Tagen Hospitalverpflegung, und wir entschieden, uns etwas Gutes zu tun. Für Körper und Seele....ha, ha. Auf food stories war ich fündig geworden: "beef ragu mit papardelle & gremolata" sollte es werden. Gremolata? Kenne ich doch vom Osso Bucco? Ach, beef shin? Müssen Beinscheiben sein. Hatte der Metzger nicht, also Rinderbraten vom Bug. Der zerfällt auch nach stundenlangem Kochen, meinte die Fleischfachverkäuferin. So steht es jedenfalls im Rezept. Ist sowieso das bessere Fleisch, meinte meine Freundin. Eine Handvoll Zutaten noch und dann konnte es eigentlich schon losgehen. Wie gesagt ein 4 Stunden-Ragut. Genug Zeit, um noch eine Freundin einzuladen, Kuchen zum Kaffee zu backen und für mindestens einen romantischen Film. Am Ende waren wir alle sehr glücklich und das lag nicht nur am Chianti!

Rinder-Ragu mit Gremolata
800g Rindfleisch (aus dem Bug), sehr grob gewürfelt
3 Karotten, feingewürfelt
2 große Stück Sellerie, feingewürfelt
2 braune Zwiebeln, feingewürfelt
2 große Lorbeerblätter
2 große Knoblauchzehen, feingewürfelt
1 Dose geschälte Tomaten, gute Qualität
1 Zweig Thymian, nur die Blätter
1 Liter Rotwein, gute Qualität
etwas Beerensirup

Gremolata
1 oder 2 Handvoll glatte Petersilie, gehackt
2 Bio-Zitronen, Zesten oder Abrieb
1 bis 5 Zehen Knoblauch, je nach Geschmack...feingehackt


In einem guten Bräter das feingewürfelte Gemüse und die Lorbeerblätter in 2 bis 3 Esslöffel Olivenöl ca. 15 Minuten anschwitzen/braten, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit in einer seperaten Pfanne das mit Salz und Pfeffer eingeriebene Fleisch mit ein wenig Butterschmalz kurz anbraten. Dann mit allen Säften in den Bräter geben plus dem Wein, den Tomaten und dem Thymian. Die Tomaten ein wenig zerdrücken, alles gut vermischen und bei geschlossenem Deckel 3 bis 4 Stunden ganz zart köcheln lassen. Klar, hin und wieder reinschauen und rühren. Nach 3 Stunden ist das Fleisch schon so weich, dass man es mit dem Kochlöffel leicht zerdrücken oder besser gesagt zerfasern kann. Je nach Geschmack bis zu 4 Stunden weiterschmoren lassen. Zuletzt mit Salz, Pfeffer und ein wenig Süße, z. B. Beerensirup abschmecken.


Jetzt wird es Zeit für die Pasta und die Gremolata. In einem großen Topf viel Wasser zum Kochen bringen. Salz dazugeben und die Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Wir haben De Ceccos Mafaldine genommen. Für die Gremolata werden alle Zutaten einfach gut vermischt. Man kann dieses Grundrezept natürlich aufpeppen, z. B. mit Orangenschalen, Mandeln, Piment, Parmesan, etc...


So, aber jetzt, die Nudeln auf den Teller, diese herrlich dicke, duftende Soße drauf und wie Parmesan, die Gremolata darüberstreuen. Ragut mit Piff könnte man auch altbacken sagen. Dazu ein einfacher Romanasalat mit einem schlichten Dressing und wie schon erwähnt Chianti! Sogar das Bild ist ganz unscharf geworden, weil Fotografieren vom Essen abhält...

Dienstag, 16. Februar 2010

warmer radicchio-birnen-salat mit blue cheese


Wenn es bei uns früher Salat mit Radicchio gab, haben sich die Blätter immer am Rand meines Tellers getürmt. Gut, hübsch waren sie ja, dieses Rot durchzogen von weißen, mal feinen, mal dicken Adern, aber lecker? Bähh, viel zu bitter - Mama. Heute versuche ich immer Radicchio im Kühlschrank zu haben - für Salate, Pastasaucen oder als Beilage. Zum Braten nehme ich meistens die kugelförmige Sorte, Radicchio Rosso di Chioggia, die sich im Kühlschrank mindesten zwei Wochen hält. Di Chioggio bedeutet übrigens nichts anderes, als die Stadt, aus der die Sorte stammt. In diesem Fall eine kleine Stadt in Venetien, die allerdings den größten Fischmarkt in Italien zu bieten hat. Der warme Birnen-Radichio-Salat mit Blue Cheese und Pekannüssen ehrt dieses wunderbare südländische Gemüse, das auch noch schrecklich gesund ist. Bitter, süß, herzhaft, cremig, kernig...ich liebe die totale Harmonie der Aromen in diesem Gericht, das mir das Gefühl gibt, außergewöhnlich zu essen.


Warmer Birnen-Radicchio-Salat mit Blue Cheese

2 Birnen (Conference oder ähnliche zum Braten geeignete Sorten), entkernt und geviertelt
1 Kopf Radicchio (bitte nicht zu klein), in Streifen geschnitten
5 EL Olivenöl, sehr gute Qualität
1/2 TL Salz
3 EL weißer oder dunkler Balsamicoessig (je nach Präferenz)
1/4 TL frischgemahlener schwarzer Pfeffer

zum Anrichten
1 Tasse Blue Cheese in Stückchen,z. B. Saint Agur
1/2 rote Zwiebel, in sehr feine Scheiben geschnitten
Pekannüsse, karamelisiert (oder auch Mandeln oder beides) und gehackt

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Birnenspalten mit 1 EL Öl vermengen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. 15 min. im Ofen rösten. Den Radicchio mit 1 EL Öl und dem Salz vermischen und danach zu den Birnen geben. Gleichmäßig vermengen, so dass die Birnen nicht nur unter dem Radicchio schmoren. Sie sollen ein wenig braun werden.  Weitere 8 bis 10 min. rösten. Dabei verliert der Radicchio natürlich ein wenig an roter Farbe... In der Zwischenzeit in einem kleinen Töpfchen das restliche Öl, mit dem Essig und Pfeffer langsam erwärmen (nicht kochen!) und vom Herd nehmen.Das Gemüse aus dem Ofen holen und in eine große Schüssel oder auf eine Platte geben. Ich nehme mir immer etwas auf einen Teller, träufel das warme Dressing über den Salat und garniere mit dem Käse, Zwiebeln, Nüssen und vielleicht mehr Pfeffer, gehackter Petersilie und ein paar Schnörkel Goldrübensirup.

Samstag, 13. Februar 2010

The First Feast....



Heute war uns nach Wärme, Mamma-mia-Gefühl, Sofa und medialem Konsum, ohne Nachzudenken. Keine Struktur, kein Zwang, weite Hosen und Haare in alle Himmelsrichtungen. Und der perfekte Begleiter über den Tag: Lasagne! Meine erste Lasagne habe ich im Studium gemacht, denn das war nichts, was ich aus der Küche meiner Mutter kannte. Und wie stolz waren wir damals in der WG, als dieser duftende und mächtig imponierende Auflauf aus dem Ofen kam. Ein Klassiker und doch total neu für uns. Nein, eigentlich waren wir schon stolz, als die Béchamel-Sauce beim dritten Anlauf nicht anbrannte oder total klumpig war. Das war aber auch stressig mit der Butter und dem Mehl und dem Rühren, Rühren, Rühren... Seitdem mache ich die Saucen immer noch wie damals und kann kaum die Stunde im Ofen abwarten bis ich auf dem Sofa sitze (ähäm) und ein wenig WG-Gefühl esse - nur heute ist meine WG meine Familie, aber das macht es um so schöner. Diese Version ist nicht sehr "soßig", sondern eher ein fester Auflauf, wunderbar cremig durch die gewürzte Béchamel und mit Biss durch das Gemüse. Am besten schmeckt die Lasagne natürlich immer noch am nächsten Tag - aufgewärmt!

Für 3 Hungrige über zwei Tage oder 5 am gleichen Tag/Abend
Bolognese
1 kleines Suppengrün, gewürfelt
4 Knoblauchzehen, gehackt
1 weiße Zwiebel, gehackt
ca. 700 g Bio-Rinderhack
1 Glas Rotwein
1 Tube Tomatenmark
3 Dosen Dosentomaten, ganz und gute Qualität
1 Teelöffel Harissa
Paprika, edelsüß
Salz, Pfeffer, schwarz
brauner Zucker
2 Lorbeerblätter
3 EL Olivenöl

Béchamel-Sauce
1 Liter Bio-Milch
1 Stängel Petersilie
1 halbe weiße Zwiebel, in Scheiben
ein paar schwarze Pfefferkörner
Prise Muskat, frisch gerieben
ca. 150 g Parmesan, frisch gerieben, oder Mischung aus Mozarella und Parmesan
60 g Mehl
80 g Butter
Salz, Pfeffer
1 Packung Lasagnebätter
2 bis 3 Packungen Mozarella zum Überbacken, zerpflückt



Das Olivenöl in einen hohen Topf geben. Ich habe eine beschichtete Casserole. Das Hackfleisch zerpflücken und gut anbraten, bis der Fleischsaft verdampft ist. Nach und nach Zwiebeln, Knoblauch und das gewürfelte Suppengrün dazugeben, kurz weiterdünsten. Dann ein (oder auch zwei :-)) Gläser guten trocken Rotwein dazugeben und komplett verdampfen lassen. Das Tomatenmark mit der Fleisch-Gemüse-Mischung vermengen und kurz anrösten. Dann die drei Dosen Tomaten reinrühren und die Lorbeeren dazugeben. Ich lasse die Tomaten erst noch ganz und zerdrücke sie erst später. Die Sauce jetzt ca. halbe Stunde mit Deckel köcheln lassen. Mit Harissa, Salz, Pfeffer, Paprika abschmecken und ein weiteres Stündchen auf dem Herd lassen.
Das Zeitmanagement ist hier jedem selbst überlassen. Je nach Zeitplan ist jedenfalls dann die Béchamel-Sauce dran.
In einem Extratopf die Milch, Petersilie, Zwiebel, Pfefferkörner und Muskat langsam aufkochen, abseihen. Ich gebe die gewürzte Milch in eine Karaffe - das ist dann beim Einrühren in die Mehlschwitze einfacher, als mit Schöpflöffel und Sieb gleichzeitig zu hantieren.
In einem anderen Topf die Butter schmelzen lassen und nach und nach das Mehl einrühren. Dann die Milch portionsweise dazugießen. Und wieder rühren. Das ganze kurz aufkochen lassen. Vorsichtshalber immer weiterrühren:-))) Zur Seite stellen.
Wenn die Bolognese fertig und abgeschmeckt ist, eine ca. 20cm mal 30cm große Auflaufform ein wenig Buttern (ist aber nicht notwendig). Mit einer Schicht Bolognese und Béchamel beginnen, dann kommt die erst Lage Lasagneblätter - und so weiter. Wichtig: dieletzte Schicht ist die Béchamel-Sauce. Dann die zerpflückte Mozarella auf dem Auflauf verteilen. Fertig ist das Prachtstück!
Den Auflauf in den 200 Grad vorgeheizten Ofen, auf mittlerer Schiene ca. 40 min backen. Wenn die Käsekruste oben zu braun wird, eine Lage Alufolie drüberlegen.
Fertiges Goldstück aus dem Ofen heben (wiegt ganz schön) und ein paar Minuten ruhen lassen. Variationen sind natürlich möglich, zusätzliches Gemüse, zwei Löffelchen Harissa für die Schärfe, Butter, Oregano etc. etc.

Absolute Beginner


Irgendwie habe ich ganz schön hin und her überlegt, wie dieser Blog beginnen soll. Und warum überhaupt ein Blog? Aber bevor ich mir meine Unterlippe weiter zerbeiße, fange ich doch einfach an und bin gespannt, was hier passieren wird. Was ich kochen und entdecken werde. Denn darum geht es mir: Kochen, Genießen, Entdecken, Teilen. Der Speisezettel ist ja noch soooo leer….